Weltsynode – Synodaler Weg – Rottenburger Modell
Wie ist der Umsetzungsstand bei Reform-Forderung des Synodalen Wegs? Kirchenrechtler Thomas Schüller zieht Bilanz. Lobend erwähnt er dabei das Rottenburger Modell. Johannes Warmbrunn, Sprecher des derzeit amtierenden Kirchensteuer- und Katholikenrats der Diözese Rottenburg-Stuttgart, zeigt sich darüber sehr erfreut.
Die Weltsynode zur Synodalität ist vorbei, die Teilnehmer sind abgereist, das Abschlussdokument ist freigegeben. Vielerorts hat das Ende der Weltsynode zu Aufrufen geführt, Synodalität weiter in der Kirche zu etablieren. Synodale Strukturen auf Bistumsebene waren auch eine zentrale Forderung des Synodalen Wegs. Was ist aus dieser Forderung inzwischen geworden? Im Interview mit katholisch.de zieht der Kirchenrechtler Prof. Dr. Thomas Schüller Bilanz zum aktuellen Stand. Lobend erwähnt er dabei das Rottenburger Modell. Dr. Johannes Warmbrunn, Sprecher des derzeit amtierenden Kirchensteuer- und Katholikenrats der Diözese Rottenburg-Stuttgart, zeigt sich darüber sehr erfreut.
Aus Anlass der Wortmeldung von Prof. Schüller verweist Warmbrunn auf sehr gute Erfahrungen mit die-sem „Rottenburger Modell“. Seit 1970 werde diese Form des synodalen Miteinanders konsequent gelebt, insbesondere mit Bischof Dr. Gebhard Fürst und nun in der Sedisvakanz, der Zeit ohne Bischof, durch Diözesanadministrator Dr. Clemens Stroppel.
„Gerne und mit Freude gestalten wir Kirche in unserer Diözese in dieser Form, in unserem synodalen Prozess seit nunmehr 54 Jahren. Synodales Wirken stärkt den Bischof und hilft ihm, Verantwortung gemeinsam mit uns im Diözesanrat als gewählte Vertretung des Kirchenvolks zu tragen“, betont Warmbrunn. Bischof Fürst habe bis auf ganz wenige Ausnahmen immer an den zweitägigen Vollversammlungen des Diözesanrats teilgenommen, von der ersten bis zur letzten Minute. In vielen anderen Diözesen sei das immer noch undenkbar. Mitunter gehe es durchaus hoch her. Der Bischof müsse sich so manches anhören und einiges dabei einstecken. Wenn er selbst das Wort ergreife, wähle er nicht selten eine deutliche Sprache.
„Nie habe ich jedoch in den zurückliegenden bald 23 Jahren als Mitglied des Diözesanrats erlebt, dass der Bischof der Begegnungen mit uns Laien überdrüssig geworden wäre oder gar kein Interesse an unseren Anliegen gehabt hätte.“ Nein, er sei stets präsent und maximal achtsam gewesen. So konnte man gemeinsam in konstruktiver Arbeitsatmosphäre vieles in der Diözese umsetzen. „Nicht alles Notwendige wurde realisiert, aber Gestaltungsmöglichkeiten gibt es, in vielfacher Form. Sie sind nun nach dem Ergebnis der Versammlung der Welt-Bischofssynode im Vatikan ganz gewiss nicht kleiner geworden“, so Johannes Warmbrunn.
„Ich bin sehr dankbar, dass unser künftiger Bischof, Dr. Klaus Krämer, bereits klargestellt hat, dass er sich mit uns weiterhin auf diesen konstruktiven Weg begeben wird“, betont Warmbrunn.
Das Interview mit Prof. Dr. Thomas Schüller finden Sie hier.
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